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Bedienen der Heizungsanlage
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Tronic Heat 3000-3500 – 6720859220 (2018/09)
4.3 Heizungsregelung
4.3.1 Ein-/Aus-Thermostat
Die Beheizung wird durch einen in einem Referenzraum installierten
Raumthermostat geregelt, der den Kessel anhand der Raumsolltempera-
tur ein- und ausschaltet. Die Temperatur der übrigen von der Heizungs-
anlage versorgten Räume richtet sich nach diesem Thermostat. Die
Temperatur des Heizungswassers im Kessel wird vom Kesselthermostat
geregelt. Die Heizkörper in dem Referenzraum sollten nicht mit Thermo-
statventilen ausgestattet sein. Es wird empfohlen, die Heizkörper außer-
halb des Referenzraums mit Thermostatventilen auszustatten, aber
mindestens zwei Heizkörper ohne Ventile zu belassen (Bad und Refe-
renzraum).
Diese Regelung ist mit einem Schutz gegen Zyklusbetrieb ausgestattet.
Das heißt, dass nach dem Ausschalten des Kessels durch den Thermos-
tat eine Mindestpause vor dem erneuten Einschalten des Kessels abge-
zählt wird.
Beim Einschalten des Raumthermostats startet der Heizkessel. Beim
Ausschalten des Thermostats wird der Betrieb des Heizkessels beendet.
Die Pumpe läuft gemäß der gewählten Nachlaufzeit nach (Par. PA01).
Das Zusatz-Raumthermostat funktioniert in derselben Weise wie das
Ein-/Aus-Thermostat. Im Falle der Installation beider Thermostate wird
der Heizkessel immer von einem der beiden Thermostate eingeschaltet,
ausschalten müssen ihn jedoch beide.
4.3.2 Adaptive Regelung
Diese Regelung passt die Heizleistung des Kessels an den momentanen
Bedarf der Heizungsanlage in Abhängigkeit vom Einschalten des Kon-
takts des Raumthermostats gemäß der Solltemperatur in dem Raum an.
Für diese Funktion muss ein Raumthermostat angeschlossen sein. Je
nach Länge des Zeitraums des Einschaltens und Ausschaltens des Raum-
thermostats ändert die adaptive Regelung die Geschwindigkeit des
Schaltens der Heizstäbe. Je kürzer die Abschnitte des geschlossenen
und je länger die Abschnitte des geöffneten Kontakts des Raumthermo-
stats sind, desto langsamer schalten sich weitere Heizstäbe ein und um-
gekehrt. Es handelt sich um eine stufenweise Regelung mit einem
variablen, langsamen Anlauf der Heizkesselleistung.
4.3.3 PID-Regelung
Diese Regelung ermöglicht eine genaue Regelung der Heizungsvorlauf-
temperatur. Je nach den Änderungen dieser Temperatur werden die ein-
zelnen Heizstäbe so geschaltet, dass die Heizungsvorlauftemperatur
möglichst exakt gehalten wird. Der Regler kann auch mit einem Raum-
thermostat arbeiten. Die Parameter der PID-Regelung sind voreinge-
stellt, aber sie können von einem Service-Techniker entsprechend dem
Verhalten des Heizsystems geändert werden.
4.4 Weitere Funktionen des Heizkessels
4.4.1 Frostschutzfunktion
Der Frostschutz des Heizkessels ist aktiv, wenn der Heizbetrieb nicht ak-
tiviert ist. Die Einstellung kann ausgeschaltet werden oder die Parameter
SE18 bis SE22 können geändert werden und richten sich nach der Tem-
peratur des Kesseltemperaturfühlers. Wenn die Bedingungen für ein Ein-
schalten der Aufheizung des Heizwassers nicht vorliegen, wird die
Pumpe bei einem Absinken unter 5°C (z.B. bei Blockierung des Heizkes-
sels durch das Fernwärmesteuerungssignal) eingeschaltet und bei ei-
nem Anstieg über 7°C ausgeschaltet (Par. PA01). Ansonsten erfolgt die
Aufheizung des Heizwassers:
Bei einem Absinken der Kesseltemperatur auf unter 3°C (Par. SE19)
- schalten sich Heizung und HK-Pumpe ein
Bei einem Anstieg der Kesseltemperatur auf über 7°C (Par.
SE19+SE20) - schalten Heizung und Pumpe ab (PA01)
Bei einem Absinken der Kesseltemperatur auf unter 1°C schaltet
Heizkessel mit Verspätung ab (Par. SE22) und auf dem Display wird
die Fehlermeldung Er07 angezeigt. Der Frostschutz ist standardmä-
ßig bei der ausgeschalteten Ferwärmesteuerung (EVU-Kontakt) aktiv
(die Einstellung ist ggf.mit dem Parameterwert SE21 zu ändern).
Der Frostschutz kann bei der Verwendung eines Frostschutzmittels im
Heizsystem mit dem Einstellen der Parameters SE18 auf den Wert 0 aus-
geschaltet werden. Die Frostschutzfunktion des Warmwasserspeichers
kann mit dem Einstellen der Warmwasser-Solltemperatur auf den mini-
malen Wert ausgeschaltet werden.
Bei einem Ansinken der Temperatur im Warmwasserspeicher auf unter
0°C wird auf dem Display die Fehlermeldung Er08 angezeigt. Das Aufhei-
zen des Heizwassers wird möglich,aber das Aufheizen des Warmwassers
wird gestoppt (Kapitel 7.2, S. 17).
Da die Frostschutzfunktion des Heizkessels nur den Heizkessel schützt,
kann ein zusätzlicher Schutz des Heizsystems gewählt werden. Durch
Einstellen des Parameters SE09 auf den Wert 3 kann ein zusätzlicher
Temperaturfühler zur Kontrolle im kältesten Raum verwendet werden.
Bei einem Absinken der Raumtemperatur unter 3°C (Par. SE19) und
beim aktiven Frostschutz (Par. SE18=1) schaltet sich die HK-Pumpe ein,
das Wasser beginnt durch das Heizsystem zu strömen und laut weiteren
Bedingungen fängt der Kessel an zu arbeiten. Das Beenden dieses Mo-
dus erfolgt bei einer Raumtemperatur von 7°C (Par. SE19+SE20). Bei ei-
nem Absinken der Kesseltemperatur auf unter 0°C wird auf dem Display
die Fehlermeldung Er07 angezeigt.
4.4.2 Pumpenkick
Wenn der Betrieb des Heizkessels 24 Stunden nicht aktiviert wurde,
schalten sich beide Pumpen HK und WW für 1 Minute ein. Diese Maßnah-
me verhindert ein Blockieren der Pumpen bei längerem Stillstand.
4.4.3 Anzeige der Temperatur und der Heizkesselfunktion unter
0°C bei ausgeschalteter Frostschutzfunktion
Bei Temperaturen an den Temperaturfühlern unter 0°C erscheint auf
dem Display die Temperaturanzeige 0 bis -9°C. Bei Temperaturen unter -
10°C blinkt auf dem Display 00.
4.4.4 Abwechseln der Heizstäbe
Um die Lebensdauer der Heizstabe zu erhöhen, werden die Heizstäbe im
Kessel abwechselnd eingeschaltet. Gespeichert wird ein "voller Zyklus"
1-2-3 oder 1-2-3-4-5-6 je nach Heizkesseltyp und im Schaltzähler wird
1 hinzugezählt.
Das Zählen der Arbeitszyklen kann in folgenden Parametern dargestellt
werden:
SE30 – nnx xxx – Hunderter und Zehntausender
SE31 – xxn nxx – Tausender und Hunderter
SE32 – xxx xnn – Zehner und Einer
4.5 Außerbetriebnahme des Heizkessels
Der Heizkessel kann für kurze Zeit mit Hilfe des Raumthermostats ausge-
schaltet werden. Zur Außerbetriebnahme des Heizkessels in der Winter-
zeit senken Sie die Temperatur auf dem Raumthermostat auf min. 5°C,
damit es nicht zu einem Einfrieren des Heizkessels und der Heizungsan-
lage kommt. Sie können auch die Frostschutzfunktionen des Heizkessels
nutzen. Der Heizkessel kann auch durch Einstellen der Heiztemperatur
auf "--" ausgeschaltet werden. Auch bei dieser Einstellung ist die Frost-
schutzfunktion in Betrieb (sofern sie aktiviert ist). Bei einer langfristigen
Außerbetriebnahme des Heizkessels in der Sommerzeit empfehlen wir,
den Heizkessel über den Hauptschalter abzuschalten.
Bei einer Außerbetriebnahme des Heizkessels für einen längeren Zeit-
raum muss bei der erneuten Betriebnahme besonders vorsichtig vorge-
gangen werden. Beim stillstehenden Heizkessel kann es zu einem
Blockieren der Pumpe, zum Austreten von Wasser aus dem System oder
während der Winterperiode zum Einfrieren des Heizkessels kommen.
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