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DIE BELICHTUNGS-BETRIEBSARTEN
Die Leica M-E bietet zwei Belichtungs-Betriebsarten:
Zeitautomatik oder manuelle Einstellung. Je nach
Motiv, Situation und individueller Neigung kann so
gewählt werden zwischen
– der gewohnten „Halb-Automatik“, oder
– der festen Vorgabe von Verschlusszeit und Blende.
ZEITAUTOMATIK
Ist das Zeit-Einstellrad (1.16) in der
A
-Position, bildet
die Elektronik der Kamera die passende Verschluss-
zeit automatisch und stufenlos im Bereich von
1
/
4000
s
bis 32s, und zwar je nach eingestellter Empfindlich-
keit, gemessener Helligkeit und der manuell gewähl-
ten Blende.
Im Sucher der Kamera wird die ermittelte Verschluss-
zeit digital, und zur besseren Übersicht in halben
Stufen angezeigt.
Bei längeren Verschlusszeiten als 2s wird nach der
Auslösung in der Anzeige die verbleibende Belich-
tungszeit in Sekunden zurückgezählt. Die tatsächlich
ermittelte, und stufenlos gesteuerte Belichtungszeit
kann jedoch von der halbstufigen angezeigten abwei-
chen: Wenn z.B. vor dem Auslösen 16 (als nächstgele-
gener Wert) in der Anzeige zu sehen ist, die ermittelte
Belichtungszeit jedoch länger ist, kann das Zurückzäh-
len nach dem Auslösen auch mit 19 beginnen.
Bei extremen Lichtverhältnissen kann die Belich
-
tungsmessung unter Verrechnung aller Parameter
Verschlusszeiten ergeben, die außerhalb seines
Arbeitsbereichs liegen, d.h. Helligkeitswerte, die
kürzere Belichtungen als
1
/
4000
s oder längere als
32s erfordern würden. In solchen Fällen werden die
genannten Minimal-, bzw. Maximal-Verschlusszeiten
dennoch verwendet und als Warnung blinken diese
Werte im Sucher.
MESSWERTSPEICHERUNG
Oft sollen wichtige Motivteile aus gestalterischen
Gründen außerhalb der Bildmitte angeordnet sein,
und gelegentlich sind diese wichtigen Motivteile auch
überdurchschnittlich hell oder dunkel. Die stark mit-
tenbetonte Messung der Leica M-E erfasst jedoch im
Wesentlichen nur einen Bereich in der Bildmitte und
ist auf einen mittleren Grauwert geeicht.
Motive und Situationen der oben beschriebenen Art
können auch innerhalb der Zeitautomatik sehr einfach
mit der Messwertspeicherung bewältigt werden.
Dazu wird:
1. die Suchermitte durch Schwenken der Kamera im
ersten Fall auf das wichtige Motivteil, im zweiten
Fall ersatzweise auf ein anderes, durchschnittlich
helles Detail gerichtet,
2. und durch Niederdrücken des Auslösers (1.18) bis
zum 2. Druckpunkt angemessen und gespeichert.
Solange der Druckpunkt gehalten wird, erscheint
zur Bestätigung im Sucher ein kleiner roter Punkt
oben in der Ziffernzeile und die Zeitangabe verän-
dert sich auch bei veränderten Helligkeitsverhält-
nissen nicht mehr.
3. Bei weiterhin gedrückt gehaltenem Auslöseknopf
wird die Kamera dann auf den endgültigen Bildaus-
schnitt geschwenkt,
4. und kann dann mit der ursprünglich ermittelten
Belichtung ausgelöst werden.
Eine Veränderung der Blendeneinstellung nach
erfolgter Messwertspeicherung bewirkt keine Anpas-
sung der Verschlusszeit, d.h. es würde zu einer Fehl-
belichtung führen.
Die Speicherung wird aufgehoben, wenn der Finger
vom Druckpunkt des Auslöseknopfs genommen wird.
Hinweis:
Die Messwertspeicherung steht nicht zur Verfügung,
wenn die Auslöserfunktion WEICH eingestellt ist
(s. S. 27).