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Vorgehensweise bei Lautsprechern mit unbekann-
tem Wirkungsgrad:
Gehen Sie mit dem PHASE-Regler in Stellung „180 Grad“
und den FREQUENCY- und VOLUME - Reglern in Stellung
„9 Uhr“ langsam auf die Lautstärke , die subjektiv die Haupt-
Lautsprecher Ihrer Anlage nennenswert größer erscheinen
lassen! - Anmerkung für Eingang „LINE IN“: Falls die Endstu-
fe für die Hauptlautsprecher „invertierend“ arbeitet (manchmal
aus den Technischen Daten zu entnehmen), ist das beste Er-
gebnis meist bei „PHASE 0 Grad“. - Invertierende Endver-
stärker sind aber eher selten.
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Gehen Sie mit der Lautstärke w i eder zurück und stellen Sie
den FREQUENCY-Regler etwa in die mittlere Position. -
Dann wieder die Lautstärke langsam aufdrehen.
Jetzt können Sie den Klangunterschied schon etwas ein-
schätzen und zwischen diesen beiden Einstellungen einen
guten Mittelwert finden. Am linken Anschlag des Reglers
"FREQUENCY" bekommt man die „relativ tiefsten“ Bässe; -
bei anderen Stellungen ist dafür die Maximal-Lautstärke hö-
her. - Meistens wird das optimale Klangbild in Zusammenar-
beit mit großen Hauptlautsprechern in der Nähe des linken
Anschlages am FREQUENCY-Regler erreicht; - manchmal
auch bis Position „9 Uhr“.
Machen Sie dann die gleiche Prozedur noch mal mit dem
PHASE-Regler 0 Grad (auf der Rückseite des AW-880). - Die
richtige Stellung des Reglers ist die , in der sich die Bässe
wärmer und angenehmer präsentieren. (Dieser Klang-
unterschied kommt von der Phasenlage und der Aufstellung
der Haupt-Lautsprecher relativ zum Woofer!)
Wenn zwei oder mehr Subw oofer gleichen Typs im einem
Raum laufen, sollten die Phase-Regler (bei gleichem Hörab-
stand) gleich oder um bis zu 90 Grad unterschiedlich eingestellt
sein; - dabei kann man die Raum-Resonanzen teilweise „über-
listen“.
Wenn der AW-880 zusammen mit Subwoofern anderen Typs
betrieben wird, muss die Position der jeweiligen Phase-Schalter
oder -Regler in mühseliger Feinarbeit herausgefunden werden.
Ein HiFi-Fan hat dabei stets das „Klangziel“ sehr große r,
neutraler Standboxen v or A ugen. - Bei Surround-Fans do-
miniert meist der Wunsch n ach tollen Effekten. Der A W-880
kann beides.
Mit dem Softclipping-Schalter in Stellung „OFF“ lassen sich
die höchsten Lautstärken erreichen.
Die in Videofilmen und in manchen CDs gelegentlich vorkom-
menden „Bass-Attacken“ können bei extremen Lautstärken
aber zum Übersteuern des Leistungsverstärkers führen. Mit
dem Schalter in Stellung „ON “ verliert man zw ar etwas Leis-
tung, aber die „kratzenden Geräusche“, die eine Endstufe bei
Übersteuerung üblicherweise produziert, w erden dann wirksam
vermindert. Die große effektive Membranfläche des Tieftöners
von 490 cm² und seine dabei zuverlässig beherrschbare Maxi-
malamplitude von über 25 mm ermöglichen beim AW-880 mit
Schalterstellung „Softclipping ON“ einen Betrieb ohne die Ge-
fahr, dass die Membran des Basslautsprecher-Chassis „an-
schlagen“ kann! Der Membranhub erreicht jedoch nur bei ex-
tremen Passagen (und Frequenzen um 15 Hz) mehr als 20
mm.
Einige Grundlagen und Konstruktions-Details:
In geschlossenen Räumen breiten sich tiefe Töne
so aus, dass
unterschiedlich bassintensive Bereiche im Raum unvermeidbar
sind. - Ein „idealer“ Subwoofer müsste aus mehreren Modulen
bestehen oder sehr große A bmessungen haben, um folgende
Forderungen perfekt zu erfüllen:
1. Er sollte den tieffrequenten Schall
über eine sehr große Flä-
che oder an mehreren Stellen an den Raum ankoppeln, um
stehenden Wellen weniger Chancen zu bieten; - (das bringt
gleichmäßigere Ausbreitung im Raum).
S. 2
2. Er sollte eine niedrige untere Grenzfrequenz haben; - das ist
jedoch bei vorgegebenem Volumen leichter mit kleineren !!
Membranflächen zu erreichen; - oft reicht dann aber der ma-
ximale Schalldruck nicht mehr aus!
3. Er sollte einen hohen Schalldruck im T iefbassbereich liefern
können. - Dazu muss die Membranfläche (oder die Maximal-
Amplitude der Membranen) vergrößert werden.
Eine Vergrößerung der Membranfläche erfordert aber für glei-
chen Schalldruck entweder eine proportionale Erhöhung des
Gehäuse-Volumens oder „drastisch höhere“ Verstärkerleistung
für den gleichen Tiefbass-Pegel.
Man sieht also, dass Subwoofer, die in Wohnräumen noch
halbwegs unauffällig unterzubringen sind, einen Kompromiss
darstellen müssen.
Durch die umschaltbare untere Grenzfrequenz ist der AW-880
jedoch für zwe i Anwendungsarten optimierbar: Er ist in Stellung
„Low Cut 30 Hz“ auf sehr hohen Schalldruck mit niedrigen
Verzerrungen ausgelegt. Die Strömungsgeräusche an seinem
Bassreflexrohr sind dann extrem gering und auch bei größten
Lautstärken kaum wahrnehmbar.
Mit Schalterstellung „Low Cut 20 Hz“ erzielt man einen extre-
men Tiefgang, der in dieser Volumen- und Preisklasse wohl
einzigartig sein dürfte. Diese Position ist für etw as geringere
Lautstärken gedacht, weil bei solch extrem tief reichendem
Bass (23 Hz ohne jeden Abfall) und höheren Pegeln sehr große
Membran-Auslenkungen (bis etwa 25 mm) auftreten.
Das dickwandige Gehäuse ist mit aufw ändigen und strömungs-
optimierten Innenverstrebungen versehen, um mechanischen
Schwingungen und Dröhngeräuschen vorzubeugen.
Für Surround-Anlagen der absoluten Spitzenklasse oder ent-
sprechend hochwertige professionelle Beschallungsanlagen
empfiehlt sich die Verwendung von zwei AW-880 oder AW-
1000, die dann noch gleichmäßigere Schallausbreitung im
Raum und fast endlose Pegelreserven bieten.
Noch eine Anmerkung zum technischen Aufwand:
Man könnte auch mit weniger aufw ändigen Konstruktionen “auf
den ersten Blick“ extremen Tiefgang erreichen:
- wenn man bei höherem Schalldruck mit einer lautstärkeab-
hängig variablen Übergangsfrequenz die untere Grenzfrequenz
stark ansteigen lässt.
(Dabei wird bei geringen Leistungen die Einsatzfrequenz recht
tief gelegt, um sie mit steigender Lautstärke dann z. B. von 40
auf 80 Hz wandern zu lassen.)
Frequenzgang-Messungen werden meist mit 1 oder 2 Watt
durchgeführt. Bei so kleinen Leistungen w ird messtechnisch
dann ein „tiefer “ Bass festgestellt, der klanglich jedoch nur bei
geringen Lautstärken nachvollzogen werden kann.
Bei mittleren und hohen Leistungen und bei starken Bass-
Impulsen kommt aber „nichts rüber“, weil hier abgeregelt w ird! -
Wenn die (messtechnisch vorhandenen) tiefen Frequenzen gar
nicht mehr abgestrahlt werden und die unterste Oktave fehlt, ist
der Klangeindruck enttäuschend. - Außerdem ist die eigentlich
gewünschte „stabile Basis“ des Klangbildes dann ständig in
Bewegung. –
Bei kleinen Subwoofern, die sehr leise betrieben w erden, kann
diese Funktion ganz sinnvoll sein, bei sehr hohen Ansprüchen
an die Klangqualität überwiegen (unserer Meinung) jedoch die
Nachteile.
Häufig werden Subw oofer zu laut eingestellt!
Nun also viel Spass mit Ihrem neuen Subwoofer - und nehmen
Sie vielleicht etwas Rücksicht auf Ihre Nachbarn!
Technische Daten nuBox AW-880
Günther Nubert
Musik / Sinus – Leistung mit einge bautem Lautsprecher :
A n einem Lastwiderstand von 4 Ohm:
260 Watt / 210 Watt an 4 Ohm
200 Watt / 170 Watt an 4 Ohm
Anmerkung: mit eingebautem Lautsprechersystem ist die Sinus-Leistung wesentlich höher als an einem Lastwiderstand von 4 Ohm.- Wir sind bei
Verstärkern für HiFi-Haupt lautsprecher keine Freunde von „Musikleistungs-Angaben“, aber bei Subwoofern ist es anders: Lautsprecherchassis
arbeiten im Tiefbassbereich in der Nähe der Resonanzfrequenz und haben dann wesentlich höhere Widerstände und eine geringere Stromauf-
nahme als übliche Lautsprecherboxen oberhalb 100 Hz; - deshalb ist bei Subwoofern die „Musikleistung“ die realistischere Angabe .
Frequenzgang: 20 bis 52 Hz (- 3 dB) Frequency „links“, Low Cut „20 Hz“
29 bis 52 Hz (- 3 dB) Frequency „links“, Low Cut „30 Hz“
29 bis 120 Hz (- 5 dB) Frequency „rechts“, Low Cut „30 Hz“
Eingangs-Empfindlichkeit (für 150 W / >40Hz): Line In: 110 mV / li + re 55 mV, High Level: 1.8 V / 0.9V
Eingangs-Impedanz Line In: / Innen-Widerstand Line Out: 30 kOhm / 500 Ohm
Gesamt-Abmessungen (ohne Filzfüße) : H x B x T 480 x 370 x 560 mm
Gewicht: ca. 26 kg