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1. Die im Kochbuch angegebenen Garzeiten sind Richtzei-
ten. Die Garzeit ist abhängig von Beschaffenheit,
Ausgangstemperatur und Menge des Gargutes sowie
von der Art des verwendeten Geschirrs.
2. Im Mittelpunkt des Gerätes ist am wenigsten Energie
vorhanden, stellen Sie die Gefäße deshalb an den Rand
des Drehtellers.
3. Sie sollten zuerst von den kürzeren Garzeiten ausgehen,
um ein Übergaren der Speisen zu vermeiden. Hat das Le-
bensmittel noch nicht den gewünschten Garzustand er-
reicht, haben Sie immer noch die Möglichkeit, die Gar-
zeit zu verlängern.
4. Garen oder erhitzen Sie Speisen immer in einem Gefäß
mit Deckel, um ein Austrocknen zu vermeiden. Haben
Sie keinen passenden Deckel, behelfen Sie sich mit ei-
nem Teller oder Mikrowellenfolie. Was Sie auf dem Herd
ohne Deckel garen, garen Sie auch im Mikrowellengerät
ohne Abdeckung, also z.B. Saucen oder Aufläufe.
5. Wie beim konventionellen Kochen ist es erforderlich, den
Auftau-, Erwärm- oder Garvorgang häufiger zu über-
prüfen. Dabei das Lebensmittel – falls erforderlich - um-
rühren oder wenden.
6. Bei Lebensmitteln mit festen Schalen oder Häuten, z.B.
Kartoffeln oder Würstchen, empfiehlt es sich, diese vor-
her anzustechen, um ein evtl. Platzen zu vermeiden.
7. Beim Zubereiten von sehr kleinen Lebensmittelmengen
oder Speisen mit geringem Feuchtigkeitsgehalt wird die
Feuchtigkeit sehr schnell entzogen. Die
Lebensmittel können austrocknen und verbrennen,
wenn Sie zu lange einer hohen Mikrowellenleistung aus-
gesetzt werden.
7a. Zum Auftauen (oder Aufbacken in Kombination mit ei-
ner Beheizungsart) von Brot oder Brötchen verwenden
Sie bitte in jedem Fall eine sehr geringe Mikrowellenlei
stung von 100 Watt oder 270 Watt. Geben Sie sehr
kurze Zeiten (minutenweise) ein und kontrollieren Sie
ebenfalls den Vorgang. Diese Lebensmittel können auf-
grund ihrer Struktur sehr leicht verbrennen und ggf. ei-
nen Brand auslösen.
8. Hochprozentigen Alkohol nicht zu hoch erhitzen, da er
sich entzünden könnte. Deshalb nur die benötigte Zeit
einstellen und den Vorgang beobachten.
9. Erhitzen Sie keine großen Mengen Speiseöl. Diese könn-
ten sich entzünden.
10. Bei Verwendung von Metall im Garraum, z. B. Geschirr,
Aluminiumfolie, Fleischspieße usw. kann es beim Betrieb
mit Mikrowelle zur Funkenbildung kommen (siehe „Das
geeignete Geschirr“ Seite 15).
11. Eventuell vorhandene Drahtverschlüsse von den
Lebensmitteln entfernen, bevor sie in das Mikro-
wellengerät gestellt werden.
12. Bitte sicherstellen, daß die Lebensmittel beim Erwärmen
bzw. Garen eine Mindesttemperatur von 72°C errei-
chen, um Keime und Krankheitserreger abzutöten.
13. Falls Sie den Garzustand der Lebensmittel mit einem
Speisethermometer überprüfen wollen, verwenden Sie
bitte keine herkömmlichen Thermometer im Mikrowel-
lengerät. Diese können Funken verursachen. Benutzen
Sie diese Speisethermometer nur außerhalb des Mikro-
wellengerätes.
14. Plastiktüten entfernen, bevor Sie garen oder auftauen.
15. Nicht versuchen Kleidungsstücke, Zeitungen oder
andere Materialien im Mikrowellengerät zu trocknen.
Diese Gegenstände können sich entzünden.
16. Auch beim Garen und Erhitzen mit der Mikrowelle
benötigen Sie zur Entnahme des Geschirrs Topflappen,
da das Lebensmittel Wärme an das Geschirr abgibt.
Die Vorteile der Mikrowelle
Praktische Tips
Allgemeine Hinweise
Ein Mikrowellengerät ist ein sinnvolles Zusatzgerät im
Haushalt, aber kein Ersatz für den Backofen und Herd.
Die besonderen Vorteile der Mikrowelle liegen im nähr-
stoffschonenden Auftauen, Erwärmen und Garen von
Lebensmitteln. So bleiben Aroma, Vitamine und Mine-
ralstoffe weitestgehend erhalten.
Das Auftauen
von gefrorenen Lebensmitteln geht im Ver-
gleich zu herkömmlichen Verfahren nicht nur schneller,
sondern auch schonender. Der Flüssigkeits- und damit
Gewichtsverlust ist geringer, wodurch besonders Nähr-
stoffe besser erhalten bleiben. Durch die kurzen Er
wärm-
zeiten entfällt das lange vitaminzerstörende Warmhalten
der Speisen. Die Mahlzeiten können stattdessen porti-
onsweise wiedererwärmt werden.
Beim Gar
en wird meist wenig Wasser und Fett verwen-
det. Das Eigenaroma des Lebensmittels bleibt besser
erhalten und der Vitamin- und Mineralstoffverlust ist
genauso gering wie beim nährstoffschonenden Dünsten
oder Dämpfen.
Auch die Zubereitung em
pfindlicher Speisen wie Terri-
nen, die sonst aufwendig im Wasserbad gegart werden,
ist so einfach und problemlos wie das Schmelzen von
Schokolade oder Gelatine (siehe auch Tips und Tricks auf
der Seite 49).
Und nicht zu vergessen: Die Speisen können dir
ekt im
Servier
geschirr zubereitet werden. Bitte achten Sie dar-
auf, daß das Geschirr mikrowellengeeignet und hitzebe-
ständig ist, wie z.B. Glas oder Porzellan (siehe Seite 15).
Fol
gende Lebensmittel sollten Sie nach wie vor auf her
-
kömmliche Ar
t zubereiten:
– Eier in der Schale, da sie durch den Druck platzen oder
explodieren könnten.
– Lebensmittel, die viel Fett zum Garen benötigen, z. B.
Paniertes und Bratkartoffeln.
– Rindfleisch wie z.B. Schmorbraten oder Rouladen, das
aufgrund seiner Struktur meistens trocken und zäh
wird. Eine Ausnahme ist sehr gut abgehangenes, zartes
Roastbeef oder Filet.
– Große Mengen Eintopf.