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• Diplomatie,
Verhandlungen mit Kuba mit dem Ziel, Castro zu
überzeugen, den Kommunismus aufzugeben,
nichts tun.
Aufgrund seiner Kampagne von 1960 und seinem Gefühl
nach den Vorkommnissen in Berlin und Wien, war Nichts
tun eine politische Unmöglichkeit für Kennedy. Nach dem
Schweinebucht-Vorfall gab es zudem keine Chance, dass
Castro den sowjetischen Einussbereich verlassen oder
der USA vertrauen würde. Das reduzierte die möglichen
Optionen. Am 18. Oktober sprach Kennedy mit Andrei
Gromyko, aber es gab kein Vorankommen. Gromyko legte
nahe, dass die Raketen die USA nichts angehen würden,
dass sie dort mit Erlaubnis Kubas wären und dass dem
damit nichts hinzuzufügen wäre – also die gleiche Logik,
der die USA mit den Jupiter-Raketen in der Türkei folgten.
Am nachfolgenden Tag, dem 19. Oktober, begannen die
USA, den Planungen von entweder OPLAN 312 oder
OPLAN 316 entsprechend, fünf Divisionen sowie alle
Bodentruppen der Air Force zu mobilisieren, während
das State Department daran arbeitete, die Struktur einer
neuen kubanischen Regierung nach dem Sturz Castros
vorzubereiten. Kennedy wollte ein hartes Vorgehen und
das US-Militär bereitete sich auf eben dieses vor, obwohl
Dokumente, die in den letzten zehn Jahren – lange nach
der Krise – veröffentlicht wurden, zeigen, dass das Militär
der Sowjetunion zu keiner Zeit in volle Alarmbereitschaft
versetzt wurde – und dass die USA dies hinter den Kulissen
sehr genau wussten.
Drei Tage später verständigte die USA die NATO und
ihre Verbündeten über mögliche sowjetische Maßnahmen.
Die Zustimmung der NATO-Staaten war einstimmig, die
Medien wurden informiert und eine Blockade, Quarantäne
genannt, wurde von mehreren Nationen, allerdings vor allem
von der US-Marine, durchgesetzt. Es war wichtig diese
Maßnahme als Quarantäne zu bezeichnen. Eine Blockade
wäre als Casus Belli – also eine aggressive, kriegerische
Handlung – betrachtet worden, und die USA wollten nicht
als Provokateur des Dritten Weltkriegs gesehen werden.
Nachdem die Welt nun von der Situation und den damit
verbundenen, potenziellen Risiken wusste (auch wenn die
Details geheim waren, stand außer Frage, was die drastische
Befürchtung war) bemühte man sich, die Spannungen
zu verringern oder eine diplomatische Lösung zu nden.
Hinter den Kulissen ließen die USA wissen, dass sie einen
Abzug der türkischen Raketen in Erwägung zögen, wenn die
Sowjets die Raketen auf Kuba abziehen und die Bauarbeiten
einstellten. Zusätzlich dazu wurde am 25. Oktober eine
Nachricht des Papstes weltweit ausgestrahlt, in der er
Frieden einforderte (in der UdSSR wurde diese Nachricht
jedoch erst am 26. ausgestrahlt). Die Botschaft des Papstes
war entscheidend, denn sie änderte den Verlauf der Krise
und gab einen rationalen Grund, sich vom Säbelrasseln und
von festgefahrenen Positionen zurückzuziehen. Während der
Papst seine Botschaft aufnahm, schrieb Chruschtschow einen
Brief an Kennedy, in dem er den Präsidenten informierte,
dass sowjetischen Schiffe weiter Richtung Kuba führen und
dass die USA kein Recht darauf hätten, sie zu stoppen. Ein
implizites „ansonsten“ ließ er ungesagt und setzte damit auf
eine Konfrontation zwischen den beiden Flotten.
Aber Chruschtschow war kein Mann, der alles auf eine
Karte setzte und obwohl er Kennedy ankündigte, dass die
sowjetischen Schiffe die Quarantäne verletzen würden,
drehte ein Dutzend sowjetische Handelsschiffe von Kuba
ab, statt von Schiffen der US-Marine geentert zu werden.
Für die EC-Mitglieder war das jedoch nicht genug, und
einer von Kennedys Beratern, Curtis LeMay, forderte dass
die USA die Gelegenheit ergreifen sollte, um einen Krieg
zu provozieren und den Kommunismus und die sowjetische
Bedrohung ein für alle Mal zu eliminieren, obwohl das
Komitee Beweise sah, dass die sowjetischen Streitkräfte
nicht für einen Krieg mobilisierten. Auf Geheiß von
Männern wie LeMay autorisierte Präsident Kennedy zum
ersten und einzigen Mal in der Geschichte die Erhöhung
der militärischen Alarmbereitschaft auf „DEFCON 2“, was
bedeutete, dass mit nuklearen Bomben bewaffnete B-52
Bomber in die Luft stiegen. Die einzige übriggebliebene
Alternative war es abzuwarten ...
Vierundzwanzig Stunden später kam ein Brief von
Chruschtschow, in dem er riet, den Knoten des Krieges
nicht so fest zuzuziehen, dass er nicht mehr geöffnet werden 9
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