“buch” — 2014/9/6 — 18:56 — page 42 — #38
1 Kauf und Inbetriebnahme
1.1 Kauf
Sofern Sie noch keinen Raspberry Pi besitzen, steht zuerst der Kauf an. Beachten Sie,
dass Sie den Raspberry Pi ohne jedes Zubehör erhalten – es sei denn, Sie entscheiden
sich für ein in der Regel überteuertes Komplettpaket! Zur Inbetriebnahme benötigen
Sie deswegen auch ein Netzteil, eine SD-Karte, Tastatur und Maus mit USB-Anschluss,
einen Monitor mit HDMI-Eingang sowie die dazugehörigen Kabel.
Bezugsquellen
Den Raspberry Pi sowie die gerade aufgezählten Zubehörteile können Sie unkom-
pliziert im Internet erwerben. Neben Amazon und großen Elektronik-Händlern wie
Conrad oder Pollin gibt es auch eine Menge kleinere Web-Shops, die sich auf Elektro-
nikbastler und die sogenannte Maker-Szene spezialisiert haben. Beachten Sie beim
Einkauf immer den jeweiligen Firmenstandort! Manche besonders günstige Ange-
bote werden aus asiatischen Ländern versandt. Das k ann nicht nur lange dauern,
sondern auch zu Zollproblemen führen.
Raspberry-Pi-Modelle
Vom Raspberry Pi sind momentan (Stand: Sommer 2014) vier Modelle erhältlich:
Modell B: Das Modell B ist der am weitesten verbreitete Raspberry Pi (siehe Abbil-
dung 1.1). Bis zum Sommer 2014 wurden ca. 3 Millionen Stück davon verkauft.
Das Modell hat zwei USB-2.0-Anschlüsse, einen 100-MBit-Netzwerkanschluss und
verfügt über 512 MByte RAM. Die Rechenleistung stellt ein Broadcom BCM2835
System-on-a-Chip (SoC) zur Verfügung: Er besteht aus einem CPU-Core in ARMv6-
Architektur mit 700 MHz sowie einem Broadcom Video-Core IV mit H.264 Enco -
der/Decoder. Die Leistungsaufnahme ohne Peripheriegeräte beträgt ca. 3,5 Watt.
Modell B+: Dieses Modell wurde im Juli 2014 vorgestellt. Bei gleichbleibendem
Preis unterscheidet es sich vom Modell B vordergründig dadurch, dass es vier statt
zwei USB-2.0-Anschlüsse gibt und dass die GPIO-Leiste von 26 auf 40 Pins erwei-
tert wurde (siehe Abbildung 1.2). Das bringt einige zusätzliche Steuerungsmöglich-
keiten, wenn auch nicht ganz so viele, wie es den Anschein hat: Die Anschlüsse
des so genannten P5-Headers auf der Rückseite des Modells A/B wurden nämlich
in die GPIO-Leiste integriert und stehen nun einfach an einer anderen Stelle zur
Verfügung.
Eine weitere wichtige Änderung betrifft die SD-Karte: Statt einer Speicherkarte
in Standardgröße erwartet das Modell B+ nun eine Micro-SD-Karte. Da sich das
Gesamtlayout der Platine und die Position der Stecker geändert hat, passt das
Modell B+ nicht in Gehäuse für das Modell B.
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1.1 Kauf
Abbildung 1.1 Ein Raspberry Pi Modell B mit einigen Kabeln und dem Unterteil
eines Gehäuses
Abbildung 1.2 Zum Vergleich: ein Raspberry Pi Modell B+
Weniger offensichtlich sind die vielen Detailverbesserungen: So können die USB-
Anschlüsse nun mit deutlich mehr Strom versorgt werden, sofern das Netz-
teil ausreichend dimensioniert ist. Gleichzeitig ist die Leistungsaufnahme des
Grundgeräts ein wenig gesunken (3 Watt statt 3,5 Watt). Die Qualität des Analog-
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