Arado
Ar 240C-2 NIGHTFIGHTER
04199-0389 2008 BY REVELL GmbH & CO. KG PRINTED IN GERMANY
Arado Ar 240C-2 NIGHTFIGHTER Arado Ar 240C-2 NIGHTFIGHTER
Die Entwicklung des Mehrzweck-Hochleistungsflugzeuges Ar 240 wurde mit einem Besuch des Chef LC II im RLM (Reichsluft fahrt -
ministerium) Generalingenieur Gottfried Reidenbach in den Arado-Flugzeugwerken am 30. Oktober 1938 in Brandenburg eingeleitet.
Das neue Flugzeug sollte als Zerstörer mit hoher Geschwindigkeit weit in den britischen Luftraum vorstossen können. Dieser Entwick -
lungsauftrag entsprach dem von Betriebsleiter Walter Blume seit Jahren verfolgten Konzept eines mehrsitzigen schwerbewaffneten
Kampfflugzeuges mit überragenden Flugleistungen. Einige frühere Studien und Projekte waren bisher aus verschiedenen Gründen
gescheitert. Da das Werk zu diesem Zeitpunkt hauptsächlich Schulflugzeuge und Flugzeuge in Lizenz fertigte, gab es eine berechtigte
Hoffnung, sich mit diesem Muster als Entwicklungswerk besser profilieren zu können. Für den anfangs als E 625 bezeichneten Entwurf
entwickelte Arado neben einer Druckkabine auch eine ferngesteuerte Abwehrbewaffnung. Zur Erzielung einer optimalen Endge -
schwin dig keit wurde bei Arado auf kleinstmögliche Oberflächen hingearbeitet. So entstand ein Flugzeug mit geringer Spannweite und
einem extrem schlanken und kurzen Rumpf. Um bei der geringen Flügelfläche auf eine annehmbare Landegeschwindigkeit zu kom-
men, wurden die Tragflächen als patentierter „Arado-Landeflügel“ ausgelegt. Dabei ließen sich sowohl die Querruder als auch ein an
der Unterseite der Flügelhinterkante beweglich gelagerter Hilfsflügel nach hinten herausschieben und abwärts schwenken. Die Höhen -
flosse war im Flug verstellbar gelagert. Die dickwandigen, beschusssicheren Treibstofftanks der Firma Conti erforderten großflächige,
selbsttragende und verschraubbare Abdeckungen auf den Flügeloberseiten. Dazu wurden in ein Aluminiumblech in Größe der
Abdeckung mehrere über die gesamte Fläche laufende, sich rechtwinklig durchschneidende Hutprofile gepresst. Die innen zwischen
den Profilen liegenden Flächen schnitt man heraus. Abschließend wurde das „Waffelblech“ mit dem Behäutungsdeckel elektrisch
punkt verschweißt. Der Erstflug der V-1 fand am 30. April 1940 statt. Die Kabine der V-1 und V-2 lag etwa auf Höhe der
Tragflächenvorderkante. Ab der V-3 verlegte man das Cockpit in die Rumpfspitze und baute die bis auf die Rumpfunterseite reichen-
de Bugverglasung ein. Mitte 1941ging die V-4 als Sturzbomber mit Druckkabine in die Erprobung. Das doppelwandige, innen beheiz-
te Plexiglas der Druckkabine sollte ein Beschlagen, bzw. Vereisen der Cockpithaube verhindern. Die Ingenieure und Techniker betraten
mit der Entwicklung der ferngerichteten rückwärtigen Waffenstände Neuland. In Zusammenarbeit mit den Firmen Goerz und Askania
entstand bei Arado der hydraulische Fernrichtantrieb FA 13 und ein elektrisch-pneumatisches Feuer- und Durchladegerät. Die werks-
eigene Waffenabteilung fertigte auch die notwendigen Lafetten für MG 131 und die mitdrehenden Munitionskästen selbst. Die mit
einem Periskop-Visier simultan ferngesteuerte Anlage ließ sich über einen Knüppelgriff in der Kabine richten und abfeuern. Nach erfol-
greichen Standversuchen war die Waffenanlage ab Mitte 1941 einsetzbar und wurde vom RLM als Bewaffnung für die Me 210
bestimmt. Arado untersuchte die Verwendung des Zwillings-MG 81Z als ferngerichtete Anlage für die Vorserienflugzeuge Ar 240 A.
Zur besseren Beherrschung der Steuerdrücke bei hohen Geschwindigkeiten entwickelte Arado ein verstellbares Servosystem für die
Kraftübertragung auf die Steuerruder. Die Firma Patin lieferte einen speziell für dieses System entwickelten Fahrtmesser. Nach anfäng-
lichen Schwierigkeiten mit der Flugstabilität und Schwerpunktlage entschloss man sich zur schrittweisen Verlängerung des Rumpfes
und einer Vergrößerung der Spannweite von 12,1 auf 14,2 und schließlich 16,6 m bei der Ar 240 C. Bereits die Erprobung der V-3 be -
wies eine ausreichende Flugstabilität und Schwerpunktlage der Maschine. Mit dem Einbau anderer Triebwerke und Änderungen in der
Geräteausrüstung traten diese Probleme jedoch auch später immer wieder auf. Die ersten Prototypen gingen mit DB 601-Triebwerken
(Startleistung 1350 PS) in die Erprobung. Zwei Flugzeuge wurden mit DB 605 ausgerüstet. Nur die letzten 7 fertiggestellten Flugzeuge
konnten ab Ende 1941 mit den eigentlich vorgesehenen Triebwerken DB 603 A ausgerüstet werden. Eine Steigerung der
Triebwerkleistung oberhalb der Volldruckhöhe ergab sich ab Anfang 1943 mit dem Einbau einer GM-1 Anlage in die Ar 240. Für einen
halbstündigen Betrieb waren 360 kg des bei -90°C flüssig gehaltenen Sauerstoffträgers Stickoxydul nötig, der mit Pressluft in der
Gemischleitung des DB 603 A vernebelt wurde. Das Gesamtgewicht der Anlage betrug etwa 500 kg und bewirkte eine Leistungs -
steigerung („Notleistung“) von 300 PS je Triebwerk oberhalb der Volldruckhöhe. Bis Mitte 1942 rollten insgesamt 15 Maschinen aus
den Werkhallen. Von 1942 bis 1944 bewährten sich einige Prototypen im Einsatz als schneller Aufklärer über Großbritannien, dem
Mittelmeerraum und der Ostfront. Als letzte Maschinen baute Arado die V-9, V-10 und V-11 im Zeitraum von Mai bis September 1942
mit vergrößerter Spannweite, werkseitig als Ar 240 C oder auch Ar 440 bezeichnet. Die V-10 erhielt ein FuG 202 und wurde modifi-
ziert, so daß die Maschine von Oktober bis Dezember 1943 bei Arado in Brandenburg als Nachtjäger erprobt werden konnte. Zur
Steigerung der Waffenwirkung in Flugrichtung erhielt die V-10 zusätzlich eine Waffengondel WT 151A mit zwei MG 151/20 unter dem
Rumpfbug. Im Januar 1943 erzielte eine Ar 240 C mit zwei 500 kg-Bomben als Außenlast bei einem „Schnellbomber-Vergleich“ in
Rechlin mit 661 km/h einen Geschwindigkeitsvorsprung von 47 km/h gegenüber der Me 410. Trotzdem entschied Generalfeld -
marschall Erhard Milch am 16. Februar 1943 die Absetzung der Ar 440 zugunsten der Me 410.
Technische Daten:
Länge: 13,35 m
Spannweite: 16,6 m
Höhe: 3,96 m
Flügelfläche 35,0 qm
Leergewicht: 8885 kg
Zuladung: 2650 kg
Startgewicht: 11535 kg
Landegewicht: 9470 kg
Triebwerk: 2 x DB 603 A
Startleistung: 2 x 1750 PS bei 2700 U/min
Kampfleistung in 5,7 km Höhe: 2 x 1510 PS bei 2500 U/min
Luftschraube / Durchmesser: VDM-Vierblattpropeller / 3,40 m
Treibstoffmenge: 2065 kg
Höchstgeschw. in Bodennähe: 535 km/h (Kampfleistung); 550 km/h (Notleistung)
Höchstgeschw. in 7 km: 650 km/h (Kampfleistung); 660 km/h (Notleistung)
Steigzeit auf 6 km Höhe: 9,2 min
Flugstrecke: 2020 km
Flugdauer: 3,4 h
Dienstgipfelhöhe: 10,5 km
Bewaffnung: 2 x MG 151-20 (Flügelwurzel) und 2 MG 81 Z beweglich
Development of the Ar-240 multi-purpose high performance aircraft began after a visit by the Chief of LCII at the RLM (Imperial
Aviation Ministry), Chief Engineer Gottfried Reidenbach to the Arado Aircraft Works in Brandenburg on 30 October 1938. The new
aircraft should be able to push forward at high speed far into British airspace in the destroyer role. This development order conformed
the concept followed for years by works manager Walter Blume of a multi-seat heavily armed fighter aircraft with overwhelming per-
formance. Some earlier studies and projects had failed due to a variety of reasons. The order gave the factory legitimate hope that its
image in the area of design and development could be improved as at that time it produced mainly training aircraft and aircraft built
under license. Initially designated E 625 the design developed by Arado included a pressurised cabin as well as a remotely controlled
defensive armament. In order to achieve an optimal maximum speed, Arado planned to use the smallest possible surface area. An
aircraft was developed with a small wingspan and an extremely short narrow fuselage. In order to achieve an acceptable landing
speed with the small wing area, the wings were constructed and patented as „Arado-Travelling Flap“ wings. As well as the ailerons,
moveable flaps mounted on the lower surface of the wing trailing edge could also be pushed to the rear and rotated downwards. The
tail-plane could be trimmed in flight. The thick-walled bullet-proof fuel tanks from the Conti Company required large self supporting
and removable coverings on the upper wing surfaces. To enable this, „u“ profiles were pressed into an aluminium sheet at right angles
to each other forming hollow squares. The hollow of the squares was cut out leaving a rigid “wafer-sheet” framework. This was then
electrically point welded onto the sheet cover. The maiden flight of the V-1 took place on 30 April 1940. The cabin in the V-1 and V-
2 was located approximately in line with the wing leading edge. From the V-3 onwards, the cockpit was moved into the nose and
glazed down to the bottom of the fuselage.
In the middle of 1941, the V-4 with its pressurized cabin was tested as a dive-bomber. In order to reduce misting and icing of the cock-
pit windows the double skinned Perspex of the pressure cabin was internally heated. The engineers and technicians entered new ter-
ritory during the development of the remotely controlled rear weapons position. In cooperation with the Firms of Goerz and Askania,
Arado developed the FA-13 hydraulic remote control unit and an electro-pneumatic fire and reload unit. The firms own weapon
department also produced the gun mount for the MG-131 and the revolving magazines themselves. A periscope sight allowed the
remotely controlled system to be aimed and fired simultaneously via a joystick in the cabin. After successful static testing the wea-
pons system was declared combat ready from the middle of 1941 and designated as armament for the Me-210 by the RLM. Arado
researched the use of the twin MG-81Z as remote controlled unit for the pre-production Ar-240A. For improved control of control
back pressures at high speeds Arado developed an adjustable servo system for the rudder transmission. The firm Patin delivered an
airspeed indicator specially developed for this system. After initial difficulties with flight stability and the centre of gravity Arado deci-
ded to gradually lengthen the fuselage and increase the wingspan from 12,1m to 14,2m and finally to 16,6m on the Ar-240C.
Flight stability and centre of gravity already proved to be adequate during testing of the V-3, however with the incorporation of dif-
ferent engines and various equipment changes these problems reappeared. The first prototypes were tested with DB-601 engines with
a take-off power of 1350bhp. Two aircraft were equipped with DB-605 engines. From the end of 1941 onwards only the last 7 aircraft
completed could be fitted with the originally projected DB-603A engines. An improvement in engine performance above the best out-
put performance altitude came after the beginning of 1943 with the introduction of a GM-1 Unit in the Ar-240.
For a 30 minute flight 360kg (790lbs) of oxygen rich Nitro-Oxide stored in liquid form at minus 90°C and atomised with air pressure
in the mixing system of the DB-603A was required. The total weight of the equipment amounted to around 500kg (1102 lbs) and had
the effect of increasing the emergency power by 300 bhp per engine above the best output performance altitude. Up to the middle
of 1942 a total 15 aircraft were rolled out of the factory. During the period 1942 until 1944 some of the prototypes proved themsel-
ves in action as fast reconnaissance aircraft over Great Britain, the Mediterranean and on the Eastern Front. During the period from
May to September 1942 the last aircraft built by Arado were the V-9, V-10 and V-11 with an enlarged wingspan, and designated by
the works as Ar-240C or AR-440. The V-10 received a FuG 202 and was modified so that the aircraft could be tested as a Night
Fighter at the Arado Works in Brandenburg between October and December 1943. In order to improve the effect of its weapons in
the direction of flight the V-10 additionally received a weapons pod with two MG151/20 under the nose. In January 1943 an Ar240C
with two externally mounted 500kg bombs achieved 661km/h (356mph) in a “Fast Bomber” trial, achieving a speed advantage of
47 km/h (25mph) over the Me410.
Despite this on 16 February 1943 General Fieldmarschall Erhard Milch decided to withdraw the Ar440 in favour of the Me410.
Technical Data:
Length: 13,35 m (43ft 9ins)
Wingspan: 16,6 m (54ft 5ins)
Height: 3,96 m (13ft 0ins)
Wing Area: 35,0 qm (376sq. Ft)
Empty Weight: 8885 kg (19600lbs)
Payload: 2650 kg (5843lbs)
Take-off Weight: 11535 kg (25434lbs)
Landing Weight: 9470 kg (20880lbs)
Engines: 2 x DB 603 A
Take-off Rating: 2 x 1750 bhp at 2700 rpm
Take-off Rating at 5700m (ft): 2 x 1510 bhp at 2500 rpn
Propeller/Diameter: VDM Four-blade Propeller / 3,40 m (11ft 2ins) dia
Fuel Capacity 2065 kg (4553lbs)
Maximum speed Low Level: 535km/h (288mph)(Combat Rating); 550 km/h (296mph) (Emergency Power)
Maximum Speed at 7000m 823000ft): 650 km/h (350mph)(Combat Rating); 660 km/h (356mph) (Emergency Power)
Time to Climb to 6000m (19700ft): 9,2 min
Range: 2020 km (1090miles)
Endurance: 3,4 hrs
Service Ceiling: 10500m (34440ft)
Armament: 2 x MG 151-20 (Wing Roots) and 2 MG 81 Z moveable