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HARMONIEN UND STIMMUNG
In diesem Modus verwendet das Quintet
Informationen über Tonleitern, um diatonische,
musikalisch korrekte Harmoniestimmen zu erzeugen.
Bei zeitgenössischer Popmusik wird in der Regel im
Lauf eines Stückes nur eine Tonart verwendet, so
dass es genügt, eine entsprechende Einstellung
vorzunehmen und am Anfang des Stücks zu
aktivieren. Diese »tonleiterbasierten« Harmonien sind
dynamischer als die im Akkord-Modus erzeugten
Harmonien, da sich die Tonhöhen der
Harmoniestimmen bei einer Änderung der
eingehenden Tonhöhe in jedem Fall ändern. Die
folgende Illustration zeigt eine Harmoniestimme, die –
bei Vorgabe der Tonart C-Dur – als Terz über einer
Stimme erzeugt wird, die die gesamte Tonleiter singt.
Sie erkennen, dass die auf diese Weise erzeugten
Harmoniestimmen der Leitstimme auf intelligente
Weise folgen. So entstehen dichte, musikalisch
überzeugend wirkende Harmoniestimmen.
Schwarz: Hauptstimme; grau: Harmoniestimme
Im Menü der HARMONY-Taste finden Sie den
Smooth-Parameter. Wenn dieser Parameter auf
100% eingestellt ist, folgen die Harmoniestimmen in
ihrer Tonhöhe genau der Hauptstimme; einschließlich
aller Fehler. Bei der Einstellung 0% hingegen sind
stets die korrekten Tonhöhen der jeweiligen
Tonleitertöne zu hören – das Ergebnis ist also ein
vollständig tonhöhenkorrigierter Harmoniebereich. Mit
Einstellungen zwischen 0% und 100% können Sie mit
dem Smooth-Parameter die optimale Balance
zwischen perfekt und natürlich klingenden
Harmoniestimmen finden.
Nicht immer lässt sich die Tonart eines Stückes sofort
einwandfrei erkennen. Ein Beispiel ist »Sweet Home
Alabama«. Zunächst könnte man meinen, das Stück
stehe in »D«, da dies der erste Akkord ist, aber am
besten klingen die auf »G« basierenden Harmonien.
Lassen Sie das Stück einmal probeweise durch das
Quintet laufen, um beide Einstellungen zu
vergleichen.
Das Quintet bietet je drei vorprogrammierte Dur- und
Moll-Tonleitern sowie eine vom Anwender einstellbare
Tonleiter pro Preset.
Die Wahl der am besten geeigneten Tonleiter
erfordert eine gewisse Übung. Bei Songs, deren
musikalischer Schwerpunkt sich um den Grundton
oder die Terz der jeweiligen Tonleiter bewegt, treten
die Unterschiede zwischen den drei verschiedenen
Dur- und Molltonleitern kaum zutage, da die
abweichenden Töne nicht oder kaum verwendet
werden. Kreist die Melodie jedoch um die Quinte
(beispielsweise H in der Tonart E-Dur), werden die
Unterschiede deutlich hörbar. Deutlich hörbar werden
die Unterschiede zwischen den drei Dur-Tonleitern
zum Beispiel im »Sha Lala Lala … La Tee Daa«-
Refrain von Van Morrisons »Brown Eyed Girl«
(Grundton: E, Tonleiter: Major, Voicing: 3rd above).
»Evil Ways« von Santana wiederum eignet sich gut,
um die drei Moll-Tonleitern zu vergleichen (Grundton:
G, Tonleiter: Minor, Voicing: 3rd above).
Die folgende Tabelle zeigt für alle beschriebenen
Tonleitern, welche Noten das Quintet als
Harmoniestimmen (Terz und Quinte) zu einer
gegebenen Hauptstimme erzeugt. »(k.V.)« steht für
»keine Veränderung« und bedeutet, dass die
Harmoniestimme beim Empfang dieser Tonhöhe
einfach die vorherige Tonhöhe so lange hält, bis
wieder eine Tonhöhe empfangen wird, die eine
Änderung auslöst. Vollständige Informationen über
die vom Quintet erzeugten Harmoniestimmen finden
Sie auf unserer Website: http://www.tc-helicon.com.
Thicken Mode
Presets im Thicken-Modus erzeugen keine
Harmoniestimmen, sondern Stimmen, die der
Hauptstimme unisono folgen. Dabei kommen
»Humanizing«-Funktionen zum Einsatz, die Tonhöhe
und Timing der erzeugten Stimme variieren. So
entsteht der Eindruck, dass die zweite Stimme von
einer zweiten Person gesungen wird.
Dom7b5 C E Gb B
Aug C E G#
Aug7 C E G# B
Sus C F G
Sus2 C D G
Sus7 C F G B