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Fotoaufnahme
Der Bildausschnitt hat ganz entscheidenden Einfluss auf die Wirkung der Fotos. Er bestimmt
nicht nur, was genau der Betrachter zu sehen bekommt, sondern auch, wie er die Fotos
empfindet, ob er also emotional auf Distanz zum Gezeigten bleibt oder ob er die Stimmung
während des Fotografierens nachempfinden kann. Dabei gilt die Grundregel: Je näher die
Kamera am Geschehen ist – also je weiter im Telebereich fotografiert wird –, desto näher ist
auch der Betrachter am Geschehen. Bei den Bildausschnitten kann man ganz grob drei Ein-
stellungsgrößen unterscheiden, die folgende Vor- und Nachteile mit sich bringen:
Weitwinkel-Aufnahme
Sie schafft Übersicht, vor allem über den Ort, an
dem man sich befindet bzw. fotografiert. Men-
schen erscheinen relativ klein und der Betrach-
ter bleibt – wie die Kamera – auf Distanz zum
Motiv.
Normal-Einstellung
Menschen sind in ihren Bewegungen zu
erfassen. Man nennt die Einstellung auch
erzählende Einstellung, weil auf den Fotos
gut zu erkennen ist, was im Moment der
Aufnahme passiert.
Nah-Einstellung
Porträts oder andere Details erscheinen im
Bild groß. Bei Menschen sind Gefühlsregun-
gen deutlich zu erkennen. Der Betrachter
kann nachempfinden, wie es der abgebilde-
ten Person gerade geht – z. B., dass sie ver-
träumt den Blick umherschweifen lässt.
Bessere Bilder durch bewusste Bildausschnitte