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Spielende
Das Spie l endet, wenn alle In trigentafe ln ausgewertet wur den.
Die Spie ler berechnen folg endermaßen ihr Endergeb nis:
a. Einkommens- und Militärleiste
Die Stände der Einkommen sleiste und der Militärlei ste werden zum Stan d
der Pres tigeleiste hinzuaddiert.
b. Bonus für Intrigentafeln
Die Spieler erhalten einen B onus für die In trigentafeln, die vor ihnen liegen.
Die T abelle auf dem Spielp lan gibt einen Überblick über die B onus punkte.
Diese Punkte wer den zum Stand der Pr estigeleist e hinzuaddiert.
Riche lieu-I ntrigen tafe ln: Der Spi eler
mi t den meist en Rich eli eu-I nt rigent afe ln
erhäl t 8 Pun kte; der S pie ler mi t den
zweit meisten T afe ln erhäl t 4 Punk te.
Gi bt es einen Gleichs tan d auf dem ersten
Pl at z, er ha lt en di e a m Gl ei ch st an d
be te il igt en S p ie le r d en Bo nu s f ü r P la tz
zw ei (4 Pu nk te ). W e i t er e Bo n us pu nk t e
werd en dan n nich t ver geben.
Bei einem Gleichs tan d auf dem zweit en
Pla tz werd en keine Punk te f ür den
zweit en Platz v ergeben.
I ntrigen taf eln der Geg neris chen Lager: J eder Spie ler erhäl t Punkt e f ür die
A nzahl an I nt rigent afe ln, die er von jedem Lager gesamme lt hat. Ein e T afel
ist 1 Punkt wer t, zwei T af eln 4 Pun kte, drei T afe ln 9 Punkte und (im Fa lle
En glands) vier T afe ln 16 Punkt e.
Bei spiel: V e rteilung der Intrigenta feln bei Spiele nde:
Richelieu Engl and Frank reich Ha bsburg Protest anten
Nic k 3 1
Suzan 2 3 1
To m 0 2 1
Die Spieler e rhal ten die folgende n Bonuspunk te für ihre I ntrigentafeln:
Nick: 8 (die meisten Richelieu-T afeln) + 1 (E ngland) = 9 Pun kte
Suzan: 4 ( d i e zw ei tm ei s t e n R ic h e l ie u - T a f e ln ) + 9 ( F r a n kr e i c h) + 1 ( H a bs b u r g) = 1 4 Pu n k te
T om: 4 (England) + 1 (Protest anten) = 5 Punk te
c. Schmuckmarker
Die Spie ler erhalten 4 Pun kte pro Schmuckma rker , den sie besitzen. A uch
diese Punkte wer den zur Prestigelei ste hinzuaddiert.
De r S pi el er , de r am En de d ie m e i s t e n P u nk t e au f d er P re st ig el ei s t e ha t , g ewi nn t
d as S pi el . Be i G le i c h s ta n d g ewi nn t d e r S pi el er , d er d as m ei st e G el d h a t . H er rs c h t
immer noch Gleichs tand, gewinnt der S pieler mi t den meisten I ntrigen tafeln.
Regeln für das Zweipersonenspiel
Jeder Spieler erhält zusätzlich zu den Ag entenma rkern seiner Fa rbe noch 7
Agen tenmarker einer anderen Fa rbe (1x –2, 3x 1 und 3x 2). Dies e Marker
gelt en als Agen ten eines neutralen Mi tspielers.
Nac hdem ein Spieler die Aktion(en) seines eigenen Zuges ausgeführt hat,
setzt er einen neutralen Agen ten auf ein freies Feld einer In t rigenta fel (fa lls
möglich; ein neutraler Marker darf niemals auf das letzte f reie Feld einer
In trigentaf el eingesetzt wer den!).
Neu trale Ma rker werden kostenlos eingesetzt. W enn ein neutraler Sp ieler
bei der A uswertung einer In t rige einen B on us gewinnt, erhält keiner der
Spie ler diesen B onu s. Soba ld eine In trige ausgewertet wurde, werden auch
die ne utr alen A gen ten o en a uf d as A bla ge fe ld i n d er S tadt ge leg t.
Ein Sp ieler , der sein en l etz ten neu tralen Ag en ten e ing eset zt h a t, e rhä lt sof ort
alle seine neu tralen Agen ten zurück; es gel ten die gleichen Rege ln wie für die
eigenen Ag enten.
Credits
Aut o r: Olivier Lamon tagne
Grak: Mar co M orte
Regelbe arbeitu ng: J eroen Ho llander
Deutsche Übersetzung: M anfred Sanders
Proje kt M anager: Jonn y de V ries
© 2012 White Goblin Games
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“Ma n ge be m ir sech s Ze ile n, g esch rie ben von dem red lich ste n
Menschen, und ich werde darin etwas nden, um ihn aufhän-
gen zu lassen.“ – Kardinal Richelieu.
Ar ma nd J ea n du P les si s, Ca rdi na l- Du c de Ri che li eu e t de F ro ns ac ( 9. Se pt emb er 1 58 5 – 4.
Dezember 1642) war ein französischer Geistlicher , Adliger und S taatsmann.
Den Nam en Richelieu übernahm er vom N amen der Besitztümer seiner Fa milie. Ar-
ma nd wa r ho ch in tel li g en t un d w ur de m it ne un J ahr en an das Col le ge d e N a va rre i n P ar is
ge schi c kt . 16 02 , im A lt er v on si ebz eh n J ahr en , beg a nn e r s ei n e ol og ie st udi um . 16 06
wurde er zum Bischo f von L uçon geweiht un d 1622 ernannte P apst G regor ihn zum K ar-
di na l. R ic he lieu ma ch te sc hn el l in d er K a th ol is ch en K ir ch e un d im fr anz ös is ch en S taa t
K ar rie r e un d wu rd e 16 24 vo n L udw ig X II I. z um Ers te n M ini ste r er na nnt . Er bl ie b bi s z u
se in em T od 1 64 2 im A m t; sein N ac hf ol ger w ur de K ar di na l M az ar in , de sse n K ar ri er e er
geför dert hatte .
Sei n üb er ra ge nd er , a nal yt isc her I nt el le kt zei chn et e si ch du r ch e in s ta rk es V ert ra uen
a uf V er n un , W ill en sst är ke, F ühr un gsq ual it ä te n un d de n e ek tiv en Ei ns at z po lit is ch er
Mach t aus. Schon bevo r er zum Ersten Minister erna nnt wurde , waren Richelieus poli-
tische Ansich ten klar deniert. Er hatte eine f este V orstellung da von, wie eine Gesells-
ch a zu fu nkt io ni er en ha tt e. J ede r ha tt e ein e be st im m te R ol le i m S ys te m zu s p ie le n un d
bes tim mt e Be it rä g e zu lei st en : de r Kle rus d ur c h d as Geb et , de r A de l du rch mil i tä ri sch e
M ac h t un ter d er K on tro lle des Kö ni gs u nd d as g eme in e V olk du r ch Ge ho rsa m. Ri ch el ieu
glaubte a n das gottgeg ebene Recht des K önigs, dessen A ufgabe es war , Frieden und Ord-
nung in der Gesellscha a ufrechtzuerhal ten.
Mit seinem Ti tel als „Erster Mini ster“ des Königs gilt K ardinal Richelieu als der ers te
Pr emi er mi ni st er d er G esc hic h te , in d er m od ern en Be de u tu ng de s W o rte s. Se in Zi el
war es, die königlich e Mach t zu konsolidier en und inländische In teressengrup pen zu
ze rs ch la ge n. I nde m er d ie M ach t d es A del bes ch rä nk te, m ach te er a us F ra nk re ic h e in en
st ar ken z en tral ist isc hen S taa t. Se ine wi ch tig ste n a uß en pol it is ch en Zi el e be st an den da rin ,
di e M ac h t de r ös te rr ei ch isc h- spa nis ch en H ab sb ur ger dyn as tie in Sc hac h zu h al ten u nd
di e fra nzö si sc he Ü ber leg en he it im Dre iß ig jä hri ge n K ri eg zu sic her n. Ob wo hl e r Ka rdi nal
wa r , sc heu te er s ic h ni ch t, Al lia nze n mi t p r ot esta nt isc hen H err sc he rn e in zu ge he n, u m
se in e Zie le z u err eic hen . Sei ne A m ts ze it wu rd e vo m D r ei ßi gjä hr ig en K ri eg g ep räg t, d er
ganz Eur opa umfasste .
Ri ch el ieu vert ra t d ie M axi me , da ss „d er Z we ck d ie M it te l h eili gt“ . Ob wo hl e r zu ti ef st
vo n d er m is si o na ri sc he n A ufg ab e de r Ka tho lisc hen K ir che ü berz eu gt w ar , v ers uc ht e er
doc h, de r Ki r ch e ei ne p rag ma tisc her e Ro lle zu zuw ei sen. R ic he lieu ar gum en tier te d am i t,
da ss d er S taa t ü ber a lle m s te he un d das s R el igi on n ur e in I nst rum en t zu r Fö rd eru ng de r
Staatsziele sei.
Al s Ri ch el ie u se in e Ma ch tp os it io n e rl an gte , ha tt e K ön ig L ud wi g XII I. sei ne H err sch a
in Frankreic h noch nicht verfes tigt. Eine Kom bina tion aus K orruption, ein em unabhän-
gi ge n A de l un d d em E in us s e ine r pr ot es ta n ti sc he n Gr up pe, de r H ug en o tt en , bed roh te
di e M ac h t de s M on ar ch en . 16 27 g in g Ri ch el ie u da ra n, di e H err sch a d er K ro ne d urc h
Gew al t un d po lit is ch e Re pr ess ion en z u si ch ern. B is 16 31 h a tt e er den W ide rs ta nd d er
H uge not ten z er sc hl ag en , ei ni ge A dli g e, d ie s ic h ge g en den K öni g v er sc h wo re n ha tte n,
bes tra , u nd s ein e F ein de i n de r Reg ie ru ng e n tm ac h te t. A uß er dem v er st är kt e er mit
Hilfe kö niglicher Agen ten und V er waltungsbeamt en die A utori tät des Kö nigs in den
Pro vinzen.
Richelieu bestand dara uf, dass der Kö nig die Gesetze mit aller Härte dur chsetzte, da an-
so ns ten d er S taa t ni ch t ü berl eben k önn e. Er w ar ü be rz eu gt , d as s d ra st isc he Bes tr af un g en
se lb st k lei ner er V e rb rec hen d ie En ts te h un g gr öß er er v erh in de re . M i t die ser Beg rün dun g
li ef erte R ic he lie u s ei ne m K ö ni g ei ne R ec ht f ert ig un g fü r die st re ng e H err sc ha , di e sei ne r
An sic h t na ch n o tw en di g wa r , um d ie A u to rit ä t de s fra nzö si sc he n St aa tes zu stä rk en un d
aufrech tzuerhalten.
K ar din al Ric he li eu w ur de i mme r wie de r vo n H ist ori ke rn w eg en s ei ne r I n te ll ig en z un d
En er gie bew und ert . W ähr en d se in er Ze it als Er st er M ini st er t rug e r da zu be i, Fr ank re ic h
zu r he rr sc he nd en M ach t i n E ur opa z u ma ch en. Er stä rk te d ie fr anz ös is ch e M ar in e un d
un ter stü tzt e di e G rün dun g fr an zös isc her K olo nie n in A fri ka u nd d er K a ri bi k. Ri che li eu
wa r a ußer dem e in g ro ßer F ör de r er d er K ün st e. Er b a ut e di e So rbo nn e in P ari s wi ede r a uf,
un ter stü tzt e vi el ver spr ech end e Dic ht er u nd g rün det e di e Fr anz ös isc he Ak ad em ie . V iel e
fra nzö si sc he H ist ori ke r se he n Ric hel ie u al s de n Begr ün de r de r fra nzö si sc he n Ei nh ei t un d
als den Mann, der F rankreich a us dem Mitt elalter führte.