Charakteristik und Anwendung der variablen
Programmautomatik
Die variable Programmautomatik der LEICA R9
verbindet die Sicherheit und Schnelligkeit der
vollautomatischen Belichtungssteuerung mit der
Möglichkeit, jederzeit die von der Kamera ge-
wählte Zeit/Blenden-Kombination den eigenen
Vorstellungen entsprechend variieren zu können.
Dazu dient das Verschlusszeiten-Einstellrad (1.16).
Will man z.B. bei Sportaufnahmen bevorzugt mit
schnellen Zeiten und offener Blende arbeiten,
wird eine kurze Zeit vorgewählt. Legt man dage-
gen mehr Wert auf große Schärfentiefe (ge-
schlossene Blende) und akzeptiert die dadurch
notwendigen, längeren Zeiten, wird eine längere
Verschlusszeit eingestellt (z.B. bei Landschafts-
aufnahmen). Die Gesamtbelichtung, d.h. die Hel-
ligkeit des Bildes, bleibt dabei unverändert.
Die Arbeitsweise der Programmautomatik ist
ganz allgemein wie folgt: Geht man von sehr
niedriger Helligkeit aus, so verkürzt sich mit
zunehmender Helligkeit nur die Belichtungszeit
stufenlos automatisch bis zum eingestellten Zeit-
wert, während das Objektiv voll aufgeblendet
bleibt. Ab der eingestellten Belichtungszeit wer-
den Zeit und Blende automatisch verändert, d.h.
die Zeit stufenlos verkürzt und das Objektiv stu-
fenlos abgeblendet. Ist aufgrund des Programms
die kleinste Blende erreicht, verkürzt sich bei
weiter zunehmender Helligkeit nur die Zeit, bis
zur 1/8000s. Ist dagegen 1/8000s vor der
Kleinstblende des jeweiligen Objektivs erreicht,
so wird ab dieser Belichtungszeit nur noch die
Blende verkleinert.
44